Nächtliche Ruhestörung

Port Hedland ist Westaustraliens grösster Industriehafen und Hauptumschlagplatz für das abgebaute Eisenerz der Pilbara. Alles ist rot gefärbt, ausser der schneeweisse Salzberg am Stadteingang. Die Stadt ist so hässlich, dass man sie fast gesehen haben muss. Das "rote Gold“ hat der Stadt zu grossem Reichtum verholfen. Hier lässt sich in wenigen Jahren viel Geld verdienen.

Gegen Abend fahren wir weiter Richtung Broome im Süden. Der gesuchte Platz (recreation site, kostenlos) hat sich in Luft aufgelöst oder wir haben ihn schlicht übersehen. Deshalb fahren wir kurz vor dem Eindunkeln an den nächsten Parkplatz am Strassenrand. Bei Dämmerung zu fahren ist recht gefährlich, viele Känguruhs und Kühe überqueren die Strasse. Jeden Morgen sehen wir tote überfahrene Tiere auf oder neben der Strasse. Nach einem einfachen Nachtessen legen wir uns schlafen.


Um 02.30 Uhr sehen wir uns plötzlich umringt von etwa 10 Roadtrains und blau blinkenden Begleitfahrzeugen. Hätten wir doch nicht wild campen sollen? Ich schaue mit der Taschenlampe nach dem rechten und frage mich durch. Die Strasse wurde gesperrt wegen eines übergrossen Road Trains, der Bestandteile für eine neue Mine ca. 200 km weiter südlich liefert. Wir sind beruhigt, dass nicht wir der Grund für die nächtliche Ruhestörung waren, sehen uns alle das Spektakel an. 5 Anhänger, die die ganze Strassenbreite ausnützen, kommen dahergerollt. Mara zählt an einem einzigen  Anhänger 88 Räder! Wir gehen wieder schlafen. Draussen rattert die ganze Nacht ein Road Train nach dem anderen vorbei.   


Tom