Seit unserer Reise durch Westaustralien lottert und quitsch so ziemlich alles an unserem Fahrzeug. So können wir z.B. die Tür zum Wohnbereich der Karre seit längerem nur noch mit einem Gummiseil einigermassen geschlossen halten und die Bremsscheiben scheinen eher oval statt rund zu sein. Trotzdem war der Mitsubishi uns bis heute ein treuer Begleiter.
Die schwarze Wolke, die wir stets hinter uns gelassen haben hat nun aber so stark zugenommen, dass alle Fahrzeuge hinter uns ihren Abstand vergrössern mussten, wenn sie überhaupt noch etwas sehen wollten. Das Gaspedal drücken nützte nicht mehr viel. Wir waren nur noch im Schneckentempo unterwegs. Wir befürchteten, dass wir es mit dem Wagen nicht mehr bis zur nächsten Ortschaft schaffen würden und haben so wiedereinmal mit dem Vermieter des Wagens Kontakt aufgenommen.
„Es ist Wochenende und da geht gar nichts,“ war die Antwort. Also sollten wir doch einfach versuchen bis zur nach Exmouth weiterzufahren und uns dann wieder zu melden.
Na ja! Weit sind wir nicht mehr gekommen. Das Auto steht nun am Strassenrand und wartet bis es am Montag abgeschleppt wird. Wir hatten das Glück beim Autostopp auf zwei sehr hilfsbereite Einheimische zu treffen, die uns dann zur nächsten telefonischen Verbindungsmöglichkeit mitgenommen haben. Auf der Suche nach einer Unterkunft haben sie uns gleich im ganzen Dorf herumchauffiert. In Australien ist alles sehr teuer, das wissen wir unterdessen. Die Übernachtungspreise die uns auf den Campingplätzen für ein Zimmer angeboten wurden haben uns aber dennoch „geschockt“. Nach Rücksprache mit unserem Autovermieter hat die Rezeptionistin eines Campingresorts es dann geschafft, dass wir nun sicherlich für die nächsten beiden Nächte ein Spa-Chalet unser zu Hause nennen dürfen (210$ pro Nacht).
“ Wow, schaut mal her!“ rief Mara ganz begeistert.“Da haben wir ein eigenes WC und eine Sprudelbadewanne. Die haben uns auch extra Frottetücher und Seife hingetan. Es gibt einen Fernseher und für alle, Tobiasbärli mit eingeschlossen, ein eigenes Bett. Für Papi hat es eine Kaffemaschine und für Mami gibt es hier ein Bügeleisen. Endlich kann sie wieder einmal Wäsche glätten.“Also das Bügeleisen kann mich weniger begeistern als Mara. In die Sprudelwanne kann kein Wasser eingelassen werden, also ist nur Luftsprudeln möglich:). Ansonsten geniessen wir es alle sehr wieder einmal soviel Wohnraum für uns zu haben und das alles ohne den typisch roten, australischen Staub der uns in den letzten Wochen in alle Ritzen und Ecken unserer Karre gekrochen ist.
Wir sind gespannt wie es nun für uns weitergehen wird. Für die nächsten zwei verbleibenden Wochen haben wir noch ca. 1300 km bis Perth vor uns. Voraussichtlich können wir am Dienstag mit einem 2WD Erstatzfahrzeug unsere Reise fortsetzen.
Sandra