9 Tage nachdem wir unseren 4x4-Mietwagen mit einer letzten grossen Rauchwolke am Strassenrand stehen lassen mussten, fährt der Ersatzwagen vor. Der übermüdet wirkende Fahrer übergibt mir die Schlüssel. Die knapp 1400 km habe er die vergangene Nacht zurückgelegt. Das Auto sei in Ordnung, dass die Motorblock-Warnlampe aufleuchtet müsse mich nicht beunruhigen. Erst beim Einräumen bemerken wir, dass Campingtisch und -stühle fehlen. Die holen wir jedoch beim Mechaniker ab, der das defekte Auto flickt. Dieser meinte nur, die Reparatur werde längere Zeit in Anspruch nehmen, a big thing, ein Grossauftrag sozusagen. Nachdem wir die vom Chauffeur benutzte Bettwäsche selber gewaschen und den fast leeren Tank mit Diesel aufgefüllt hatten, konnten wir mit gemischten Gefühlen losfahren.
Dass ein Auto mal stehen bleiben kann, versteht jeder. Dass der Wagen am Wochenende nicht abgeschleppt wird, verstehen nicht mehr alle. Dass aber auch nach 3 Tagen immer noch kein Ersatzwagen in ganz Australien zur Verfügung steht, versteht keiner mehr. Nur mit viel Druck, Einschalten des Reisebüros und der Rechtschutzversicherung hat es dann geklappt. In Westaustralien scheint der Arbeitsmarkt derart ausgetrocknet, dass praktisch kein gut ausgebildetes Personal zu finden ist.
Immerhin haben wir mit dieser Erfahrung gelernt, dass Rauchzeichen in Austalien immer noch mehr beachtet werden als unzählige Telefonanrufe und Mails. Und dass man Autostopp hier nicht mit dem Daumen nach oben macht, sondern mit dem Zeigefinger nach unten!
Tom