Samoeng, ein kleines Dorf nördlich von Chiang Mai ist für eine Woche unser neues zu Hause. Wir wohnen hier bei einer einheimischen Familie mit deren zwei Söhnen (6 und 11 Jahre alt), wo wir sehr
herzlich aufgenommen werden. Tagsüber helfen wir im Garten, beim Kochen, lernen die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten von Bambus kennen und bekommen einen Einblick in die traditionelle
Lanna-Kultur.
Für die Zubereitung der Mahlzeiten wird meistens alles von Hand gemacht. So gehen wir z.B. erst einmal Kokosnüsse pflücken, Bananenblätter schneiden und holen Gemüse und Kräuter frisch aus dem
Garten. In der offenen Küche werden dann am Boden sitzend alle Zutaten verarbeitet und schon bald lockt ein herrlicher Duft vom offenen Feuerherd zum gemeinsamen Essen. Wir lernen Essschalen aus
Bananenblättern zu falten und selbst die Trinkbecher machen wir aus Bambus. Täglich erfahren wir Neues und lernen, wie die Menschen hier mit all den Schätzen der Natur zu leben wissen. Anstelle
von künstlichen Mückenschutzmitteln wird der Saft einer Frucht eingerieben, bei Wanderungen in den tiefen Wald schützt eine Zitrone vor Schlangenbissen, aus dem Stiel eines Bananenblattes wird
ein Kinderspielinstrument... Überall im Dorf fühlen wir uns herzlich aufgenommen. So sind wir von Nachbarn spontan eingeladen, an einer Segnungszeremonie durch einen Mönch
teilzunehmen.
Mara besucht täglich die Dorfschule zusammen mit den insgesamt ca. 100 einheimischen Kindern. Dazu mussten wir keinen Antrag stellen. Es ist einfach eine weitere freundliche Geste. Nach Schulschluss kommen dann einige der Schüler zum Spielen und scheinen sehr interessiert zu sein an den “europäischen Gästen“. Spiele wie Uno und Gummitwist brauchen da keine sprachliche Verständigung und machen allen riesigen Spass.
Abends dient uns eine einfache Babushütte inmitten eines Teakholzwaldes, mit dünnen Schlafmatten ausgelegt als Ruheraum. Umgeben von Tiergeräuschen aller Art schätzen wir die Nähe zur Natur und sind dankbar, das thailändische Alltagsleben in einem Dorf im Norden des Landes so nah erfahren zu dürfen.
Sandra