Noch heute gibt es einen Amulettmarkt. Den Glücksbringern werden magische Kräfte zugesagt und sie können einige 100 bis zu 100`000 Baht (1 Sfr. = 35 Baht) kosten. So gibt es vor allem in ländlichen Gebieten immer noch viele abergläubische Gebote. Z.B. sollten schwangere Frauen nicht auf der Türschwelle sitzen, das hätte eine schwere Geburt zur Folge; bei der Hochzeitsfeier darf unter keinen Umständen Geschirr kaputtgehen, sonst endet die Ehe mit Sicherheit in einer Scheidung...

Auch die Philosophie des thamb bun (gute Tagen verrichten) ist stark verinnerlicht und beruht unmittelbar auf der Theorie des Karma. Gute Taten werden demnach durch ein glückliches nächstes Leben belohnt, schlechte durch ein leidvolles.

Fast alle Thais lieben „Sanuk“ (Spass), was soviel bedeutet wie Shopping, Fernsehen und Essen. Gleichzeitig gehen viele junge Menschen für eine gewisse Zeit ins Kloster. Dies wird nicht als Widerspruch empfunden. Erst mit der Zeit begreift man als westlich denkender Mensch, dass hier völlig andere Spielregeln und Verhaltensmuster gelten. Die Familie nimmt immer noch eine wichtige Schlüsselrolle ein. Thais sind Familienmenschen.

Im Gegensatz zum Westen pflegen die Thais ein Verhaltensmuster der Konfliktvermeidung. Niemand soll das Gesicht verlieren Auch tiefsinnige Gespräche sind nicht “sanuk“. Herumschreien, streiten und meckern sind absolut tabu. All dies scheint allerdings nur Fassade. Die Mordrate in Thailand ist eine der weltweit höchsten. Auch im Verkehr drückt sich die angestaute Aggression sichtbar aus.

Die Thais sind nicht immun gegen den westlichen Materialismus. Geld wir gerne zur Schau gestellt. 

Tom