Morgens um neun Uhr noch im laotischen Bergdorf Ban Talouy, trafen wir 6 Stunden später in der vietnamesischen Stadt Hué ein. Die Busfahrt über die abgeschiedene Berglandschaft um den Xe Xap Nationalpark war eine der bisher eindrucksvollsten. An der Grenze zu Vietnam wurden unsere Schweizer Pässe genauestens inspiziert. Kein Wunder, waren wir doch die einzigen Touristen, welche diesen Übergang in Lalay benutzten. In den gängigen Reiseführern ist er noch nicht erwähnt.
Viele mit Edelhölzern beladene Lastwagen warten auf die Abfertigung. Schon kurz nach der Grenze fallen uns die vielen vietnamesischen Wappen am Strassenrand auf. Ein gelber Stern auf rotem Hintergrund. Die fünf Zacken symbolisieren die Bauern, Arbeiter, Intellektuellen, die Jugend und Soldaten. Gelb steht für Grossmut, rot für Glück und Tapferkeit. Die erhöhten Stelzenhäuser aus Laos sind den soliden Steinhäusern gewichen. Die Strassen haben sogar einen Mittelstreifen, das Land scheint sehr kultiviert, da und dort Reisterrassen und eingezäunte Gärten. Über A Luoi und Binh Dinh erreichen wir Hué.
Hier geht es wieder hektischer zu und her, es wird gehupt und gedrängt. Die ehemalige Kaiserstadt am nördlichen Ufer des Parfumflusses (Song Huong) ist ein idealer Einstieg für Vietnam. Mit einer Fahrradrischka lassen wir uns in die Zitadelle fahren; ganze Armadas von hupenden Mopeds überholen uns. Ausserdem geniessen wir die kulinarische Vielfalt der Vietnamesischen, Chinesischen und Internationalen Küche. Baumwoll-Seidenkleider, auch nach Mass gibt's hier ausserordentlich günstig. Auch Mara wird neu eingekleidet. Von anderen Vietnamreisenden hörten wir, sie hätten die Vietnamesen eher als kühl und unfreundlich erlebt. Glücklicheweise können wir dies nicht bestätigen; bisher sind uns die Vietnamesen sehr gut gesinnt, freundlich und hilfsbereit. Etwas störend ist, dass man an fast jeder Strassenecke in ein Restaurant, Laden oder Taxi gezerrt wird. In Vietnam werden wir zum zweiten Mal Millionäre. Für 100 Dollars gibt's mehr als 2 Millionen Dong.
Tom