Vulkan-Trekkingtouren 

Gunung Agung - der heilige Berg

Der Wecker schrillt um 02.15 Uhr. Ich habe eine Tour gebucht, um den Mount Agung auf 3142m Höhe zu besteigen. Nach der einstündigen Autofahrt beginnt unsere 7-köpfige Gruppe den Aufstieg.

Es ist von Anfang an sehr steil, unser Führer hält das Tempo aber immer konstant. Nach 50-60 Minuten pausieren wir kurz, um den Puls wieder zu normalisieren. Offiziell dauert der Marsch bis zum Krater rund 7 Stunden. Wir schaffen es in 5 Stunden, müssen dafür aber in der Kälte den Sonnenaufgang abwarten. Mit Kaffee, Tee, getrockneten Bananen und Toastbrot wärmen wir uns etwas auf. Als uns die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken erreichen, ist die Anstrengung vergessen. Bald blicken wir auf die ganze Insel bis nach Lombok. Vor uns sehen wir hinunter zum 200m tiefen Krater.

Der Vulkan war 1963 zum letzten Mal aktiv. Es starben damals über 1100 Menschen. Weil schon lange kein grösserer Vulkanausbruch mehr vorgefallen war und eine heilige Zeremonie bevorstand, verliessen viele Bewohner die Gefahrenzone nicht oder zu spät.

Auch der Abstieg ist sehr steil und rutschig. Immerhin benötigten wir nun keine Taschenlampen mehr und ein leichter Regen kühlte uns ab. Die Steine sind jetzt aber glitschig und wir müssen aufpassen, nicht auszurutschen. Hier jemanden hinunterzutragen wäre schlicht unmöglich, also geben wir unser Bestes. Alle sind schlussendlich heilfroh, teilweise mit Blasen an den Füssen aber gesund wieder unten angekommen zu sein.


Mount Batur

3 Tage später beschlossen Mara und ich, den Mount Batur zu besteigen und Sandra einen freien Tag zu gönnen. Dieser Vulkan ist immer noch aktiv, zwischen 1999 und 2000 kam es zu Ascheeruptionen und kleineren Explosionen.

Wiederum mussten wir um 2.30 Uhr mit Rucksack, Wasservorrat und Snack parat sein. Der Aufstieg dauerte jedoch nur rund 2 Stunden; das hat den Nachteil, dass täglich zwischen 300 und 550 (Hochsaison) diese Tour buchen! Wir hätten also auch gut auf einen Führer verzichten und und uns einfach der langen Schlange anschliessen können. Mara war so fit, dass sie unterwegs etliche erwachsene Touristen überholte. Die Aussicht auf gut 1700m war zeitweise getrübt von den vielen Wolken. Zeitweise erhaschten wir aber dennoch einen Blick auf die Kratergegend. Hier wird alljährlich eine grosse Zeremonie abgehalten, um zu den verschiedenen Göttern zu beten. Beim Abstieg kamen wir an Orten vorbei, wo der Boden sehr warm ist. Gräbt man ein wenig tiefer, wird es immer heisser, die Quarzsteine geben, wenn man sie ans Ohr hält, eine spezielles Geräusch von sich. Angeblich werden hier bei 100 Grad auch Eier und Fleisch gekocht bzw. gegrillt.

Zurück in der Unterkunft, gönnten Mara und ich uns einen wohltuenden Mittagsschlaf.  

 

 

Tom