Green School Bali

Die Green School in Bali war eines der Wunschziele auf unserer Reise. Schon seit einigen Jahren verfolgen wir deren Aktivitäten. Insgeheim war es auch ein Traum, nach unserer Sichtreise ein Jahr in Bali anzuhängen und Mara dort in diese innovative Schule zu geben. Aus der Wunschvorstellung eines Green School-Jahres wurden schlussendlich einfach 3 Tage Family Green Camp. Ein Highligth für alle!

Die Green School wurde im Jahr 2006 von einem amerikanisch / kanadischen Ehepaar gegründet mit der Idee, eine naturnahe Schule zu führen. Gestartet wurde mit rund 20 Schülern, heute besuchen über 400 junge Menschen diesen besonderen Ort.


Das Greencamp ist der Schule angegliedert und befindet sich gleich nebenan. Hier werden verschiedene Kurse und Lager für Menschen, die einen Einblick in die Ideen der Green School erhalten möchten angeboten. Zusammen mit 10 Familien aus der ganzen Welt erlebten wir drei sehr spannende und sehr informative Tage. Einige Punkte der abwechslungsreichen Tageprogramme waren: Pizza backen, Kokosnusspalm-Klettern, Grünabfälle kompostieren, Lachyoga, Kampfsport im Schlammbad, Opfergabenkörbe flechten, Schwimmen im Naturpool, Eierrutschbahn bauen, frische Kakaosauce herstellen, Spiele am Lagerfeuer, Nachtsafari etc.


Beim Rundgang durch das riesige Gelände der Green School staunten wir vor allem über die vielen verschiedenen Bambushäuser. Fast alles ist hier aus Bambus gebaut. So auch die Schulmöbel sowie die einzigartige Holzbrücke. Bambus wächst sehr schnell, ist sehr stark, flexibel und kann einfach verarbeitet werden. Ausserdem setzt diese Grasart sehr viel Sauerstoff frei. Das Hauptgebäude der Green School ist das grösste Bambushaus der Welt und besteht aus 3 Stockwerken – ein wirklich imposantes uns sehr ansprechendes Kunstwerk. Eine begehbare Bambusharfe, ein Bambuswald und Sitzmöglichkeiten für das tägliche gemeinsame Essen befinden sich im Erdgeschoss, Klassenzimmer in den weiteren Stockwerken.


Was unterscheidet ein Klassenzimmer der Green school von einem Schweizer Klassenzimmer? Uns sind vor allem folgende Punkte aufgefallen:

  • Es gibt hier keine Wände. Gelernt wird hier inmitten der Natur. Die Jugendlichen sind somit immer gut mit Sauerstoff versorgt, eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen.

  • Vom Pult sieht man direkt auf den Garten und die Natur. Die Schüler lernen, sich auf Wichtiges zu fokussieren und sich trotz der Nebengeräusche zu konzentrieren.

  • Jeden Monat dürfen die Studenten die halbrunden Tische nach ihrem eigenen Gutdünken neu aufstellen. So kann man den Sitznachbarn auch mal wechseln und aus einem Kreis ensteht eine Blume, eine Schlange etc. Die Perspektiven sind also immer wieder neu.

  • Die Wandtafel besteht aus einer alten, einseitg weiss bemalten Heckscheibe auf einem Bambusgestell und kann bestens mit einem Filzstift beschriftet werden.

  • Es wird grossen Wert darauf gelegt, das Gelernte auch in die Praxis umzusetzen. Die Gärten vor dem Klassenzimmer beispielsweise werden von den Studenten angepflanzt und gepflegt.


Auch sonst ist so vieles in dieser Schule anders als wir es kennen. Respekt gegenüber sich selbst, den Menschen und der Natur wird hier grossgeschrieben. Es gibt ausschliesslich Bio-Toiletten, es wird nur sehr wenig Papier verwendet, es gibt ein Brockenhaus das für alle zugänglich ist, die Trinkwasseranlage kann auch von der lokalen Bevölkerung genutzt werden, die eigene Kompostieranlage wird wie das meiste auf diesem Gelände von den Studenten mitbetrieben. Es gibt eine Biofischzucht und es wird möglichst alles aus den eigenen Gärten geerntet. Eine durchaus „gesunde Schule“ also.


Sandra