Zeit ist keine Schnellstrasse

Zeit ist keine Schnellstraße zwischen Wiege und Grab, sondern Platz zum Parken in der Sonne.

Dieser Spruch ist mir in einem nicht sehr sonnigen Moment begegnet und hat mich wohl gerade deswegen berührt. Nehme ich mir genügend Zeit um glücklich zu sein? Mache ich mir nicht zuviele Sorgen um Dinge von morgen und übermorgen?

Obwohl ich täglich vor dem Aufstehen in Gedanken für alle möglichen Sachen danke, d.h. mir bewusst mache wie gut die Welt in und um mich herum doch ist, so lasse ich mich immer wieder von Ungewissheiten, Unannehmlichkeiten, Schreckensnachrichten, der Betriebsamkeit des Alltags usw. irritieren.

 

Unser Jahr auf Reisen hat uns so oft gezeigt, dass wir einfach auf das Leben vertrauen dürfen. Warum soll ich nicht auch weiterhin auf dieses Vertrauen bauen können? Wie oft haben wir Menschen getroffen, die kaum genug zum Überleben hatten, sich aber Zeit nahmen glücklich zu sein, anstatt sich über die Unsicherheiten von morgen zu sorgen. Sie nahmen sich Zeit mit der Familie zusammen zu sein. Bei der Arbeit auf dem Feld wurde gesungen. Sie erzählten einander Geschichten. Sie kämmten sich gegenseitig die Haare und kümmerten sich um das Gegenüber. Das Zubereiten einer Mahlzeit wurde zu einer Tagesaufgabe, die mit Freude verbunden war. Das gemeinsame Essen war ein Fest. Ein Lächeln brachte die nötige Gelassenheit. 

Unsere Lebensfreude und unser Glück ist nicht abhängig von tausendundeiner Nichtigkeit. In unserer Gesellschaft lassen wir uns so oft durch all die Betriebsamkeit, den Konsum, das Geldeintreiben ablenken und vergessen dabei uns Zeit zu nehmen glücklich zu sein, zu leben. Jeder Tag ist einmalig und verdient es mit Glück gefüllt zu werden. Daran arbeiten wir.

 

Sandra