Sommerferien - Abwechslungsreicher wie sie nicht sein könnten. Gleich zu Beginn der Sommerferien fuhren Mara und ich gemeinsam mit einer Freundin und ihren beiden Mädchen nach Südfrankreich. Zelten, baden, im Sand spielen, durch alte Gassen schlendern, Kinderdisco, Schaumparty, Crêpes vom Feinsten und viele Erlebnisse mehr werden uns in guter Erinnerung bleiben. Die Blechlawinen auf den Strassen (wir haben das unsere dazu beigetragen) haben mich jedoch auch nachdenklich gestimmt. Ebenso befremdete mich das ausserordentliche Konsumverhalten der Touristen und die stetige Beschallung mit Musik. Der ganze Rummel an so einem Ferienort ist schlicht nicht mein Ding. Brauchen wir wirklich Daueranimation, gebräunte Körper und Souvenirs damit wir glücklich und zufrieden von den Sommerferien erzählen können?
In den folgenden, wettermässig eher unbeständigen Wochen, haben wir immer wieder spontan Ausflüge unternommen. Die warmen Sonnentage verbrachten wir öfters am Necker, einem wunderschönen kleinen Fluss ganz in unserer Nähe. Ausgerüstet mit Hängematte, Picknick und Badehosen genossen wir Flusswanderungen, das Treiben lassen im Wasser, die Verschiedenartigkeit der Flusssteine, das Rauschen der kleinen Stromschnellen und das Sein. Die Entdeckung von altem Schwemmgut liess unsere Fantasie aufblühen.
Des weiteren unternahmen wir kurze Fahrradtouren und Wanderungen oder genossen einfach ein gemütliches Picknick im Wald. Wir trafen uns mit Reisebekannten, besuchten ein Gartenfest mit Übernachtung Im Zelt, verbrachten Spielstunden mit unserer Katze, fanden die Zeit zu lesen, malen und kreativ zu sein - nie drohte Langeweile aufzukommen.
Ein Highlight des Sommers war bestimmt die Nacht im WalterZoo. Nachdem ich während den letzten ca. 20 Jahren mit all meinen Patenkindern eine Übernachtung im Zoo erleben durfte, so wollte ich mir dies nun auch mit Mara nicht entgehen lassen. Das Nachtschwärmer-Angebot des Walterzoos stösst nach wie vor auf reges Interesse. Sehr unterhaltsam wurde uns die Geschichte des Zoos näher gebracht und wir durften viel Spannendes über die Tiere erfahren. Einigen Tieren z. B. einer Pythonschlange konnten wir hautnah begegnen. Wir besuchten die nachtaktiven Tiere, bastelten Spielzeug mit eingewickeltem Futter für die Keas (sehr schlaue Vögel) und lauschten den Geräuschen des Nachtlebens im Zoo. Ein leckeres Abendessen vom Feuer und das Übernachten in den Tipis liess pure Abenteuerromantik aufkommen. Frühmorgens ging es dann zur Tierfütterung und auf einen Rundgang mit Blick hinter die Kulissen. Die Futterküche machte da grossen Eindruck. Was hier pro Tag alles so verdrückt wird!
Während fünf Tagen nahmen wir an einem Seminar für Familienstellen teil. Auch dies war eine Erfahrung der besonderen Art und ein weiterer Schritt zu uns und unserer Selbstliebe.
Für Mara war wohl der 1. August ein Höhepunkt der Sommerferien. Sie hat sich kleines Feuerwerk gekauft und mit grossem Stolz abgelassen.
Die Sommerferienwochen schienen nur so dahinzufliegen. Nun hoffen wir noch auf einige weitere sonnige Sommertage und spontane Unternehmungen.
Sandra