Rückblick Thailand
Streckenverlauf
Mit unserem Rückflug von Yangon (Myanmar) nach Bangkok hatte sich unser Thailandvisa automatisch wieder um 30 Tage erneuert. Diesen kostenlosen Nebeneffekt wollten wir nutzen. Mit dem zweiwöchigen Aufenthalt bei einer einheimischen Familie auf der little farm erhielten wir einen ungeschönten Eindruck vom wirklichen Leben in Thailand. Die Region südlich von Bangkok ist zwar hoch entwickelt, gekocht wird dennoch meist auf dem offenen Feuer oder mit Gas. Mit den einfachsten Küchen werden hier die vorzüglichsten Menus hervorgezaubert. Die Zutaten wie Reis, Nudeln, Früchte, Gemüse und Gewürze sind das ganze Jahr über reichlich vorhanden. Nach 7 Reisemonaten gönnten wir uns zum Thailandabschluss 2 Wochen Ferien vom Reisen. Die mittelgrosse Insel Koh Kood südöstlich von Bangkok erschien uns gerade richtig. Sie wurde uns als ruhig und beschaulich beschrieben. Wir trafen auf traumhafte Strände, allerdings wird fleissig an neuen Resorts gebaut. Nach dieser Strandpause waren wir wieder motiviert für unser nächstes Land, Kambodscha. Dieses erreichten wir über Trat in zwei Fahrstunden.
Typisch Thailand?
Während unseres zweiten Thailandaufenthaltes sahen wir etwas mehr hinter die Kulissen. Natürlich wurde auch auf der Farm ständig gelächelt, sogar wenn wir etwas falsch herum anpackten. Gleichzeitig konnten wir aber die auch hier üblichen Spannungen innerhalb der Familie beobachten. Jedoch wurden diese nie offen ausgetragen. Ein Lächeln muss also nicht unbedingt Freude und Übereinstimmung bedeuten, sondern kann auch den heruntergeschluckten Ärger überspielen! Jemandem direkt ins Gesicht zu sagen, für was man ihn hält, ist hier unvorstellbar und hätte fatale Folgen. Also bitte immer mitlächeln.
Typisch für Thailand sind für uns auch die vielen wichtigen und unwichtigen kleinen Dinge, beispielsweise die 7Eleven-Shops, der 3in1 Pulverkaffee, die unzähligen Essenstände am Markt, Toyotas, Mopeds und Tuk-Tuks, die tiefe Sitzposition beim Essen (Thailänder sind oft viel beweglicher als wir), die leuchtend schwarzen Augen der Kinder, das jugendliche Aussehen vieler Menschen, die Wichtigkeit der Familie, die frischen süssen Fruchtsäfte, der Buddhismus an jeder Strassenecke, die Mönche in ihren rotbraunen oder orangen Gewändern, die Präsenz des Königs auf Bildern in jedem Lokal und an jeder Strassenecke, die riesigen Plakatwände, die Lebensfreude trotz aller Widrigkeiten, die spürbare Lebenslust.
Geld und Preise
Geld scheint für viele Tailänder hauptsächlich ein Tauschmittel zu sein, weniger ein Statussymbol. Leider hat dies zur Folge, dass Ende Monat Viele ihr Geld anderswo ausleihen müssen. Die Frauen scheinen dem Geld etwas mehr Sorge zu tragen, spätestens wenn sie Familie haben.
In Trat, wo alles halb so teuer war wie auf der Ferienisel Koh Kood, wollte ich noch einmal meine Haare schneiden lassen. Die erste Coiffeuse, wahrscheinlich eher eine Beauty-Salon-Angestellte, schnitt mir maximal 1mm kürzer. Aber für umgerechnet Sfr. 1.50 kann man nicht zuviel erwarten. Mit einem Lächeln verliess ich den Salon und suchte mir halt einen zweiten Coiffeur. Auch hier wurde ich mit meinem Englisch als Chinese angesehen. Ich konnte dann wählen zwischen „closely trimmed“ oder „shaven“. Ich wählte das zweite. Auch die Grossmutter und die Tochter fanden es sehr lustig. Aber ich kann es jedem empfehlen, einmal am selben Tag zweimal zum Coiffeur zu gehen.
Insgesamt benötigten wir während der Zeit in Thailand für alles rund Sfr. 60.- pro Tag (inkl. Ersatzschuhe, Paket in die Schweiz, Transfer...), wobei das Inselleben rund doppelt so teuer war wie auf dem Festland. Die billigste Übernachtung hatten wir in Trat in einem sauberen Guesthouse für rund Sfr. 7.- im Doppelzimmer.
The best
Zum Schluss die obligate Frage: „Was hat dir persönlich am besten gefallen und was eher nicht?“
Thomas
Die weissen Sandstrände und das warme klare Meer auf Koh Kood waren toll. Das Ausmisten und vor allem Waschen der Schafe auf der Farm stinkten bis zum Himmel. Glücklicherweise war ich meistens den Hühnern oder Pferden zugeteilt ;-)
Sandra: Ich habe es genossen auf der Farm mit Reisenden aus der ganzen Welt zusammen zu arbeiten und in dieser Zeit etwas mehr Eigenständigkeit in der Familie zu haben. Das tägliche Ausmisten der von Diarrhoe geplagten Schafe hatte ich nach zwei Wochen gründlich satt. Auf Koh Kood fand ich das herrlich warme Wasser und die ruhigen Strände einfach paradiesisch.
Mara: Am besten hat mir gefallen, dass auf der Farm ein junges Schäfchen auf die Welt kam und sie dieses Mara getauft haben. Wir durften ihm mit dem Schoppen Milch geben. Ich konnte meistens alleine mit Arnon auf den Markt einkaufen gehen. Auf der Insel haben wir zwei Naturtipis gebaut. Das Zweite wurde viel besser. Bei dem ersten Tipi war am Abend die Flut gekommen und hat es kaputt gemacht. Jedesmal wenn wir von einer Unterkunft zur nächsten gehen sehen wir etwas cooles. Auf der Insel Koh Kood haben wir ganz viele schöne Fische gesehen und ich war schnorcheln gegangen.